Seit sie denken kann, lebt Corina Sorg mit Pferden zusammen und ist mit ihnen aufgewachsen. Ihre Eltern, führten Corina an den Springsport heran. Nach einer erfolgreichen Karriere bei den Ponys gelang der Wechsel zu den Junioren und Jungen Reitern mühelos. Heute bewährt sie sich innerhalb der Schweizer Springreiter-Elite und ist bereit für den Sprung an die Spitze.
Pferde spielten immer eine wichtige Rolle im Leben der Familie Sorg aus dem zürcherischen Wallisellen. Vater Bernhard Sorg, ein renommierter Sportarzt, war selber aktiver Springreiter. Seine Töchter Carole und die vier Jahre jüngere Corina wurden bei ihrer Geburt mit dem Pferdevirus infiziert und lernten von Kindesbeinen an zu reiten.
Auf ihrem ersten Pony Top Belinda wagte sich die unerschrockene kleine Corina schon bald an Sprünge heran und bestritt im Alter von neun Jahren ihr erstes Turnier. Damit war der Startschuss für eine viel versprechende Karriere im Springsport gefallen, die von den Eltern Yvonne und Bernhard Sorg von Anfang an tatkräftig und finanziell unterstützt wurde. "Mit den Ponys und später den Pferden zusammenarbeiten, mit ihnen ein Team zu werden und gemeinsam ein Ziel zu erreichen, das hat mich von Beginn an fasziniert am Pferdesport", erklärt Sorg.
Ihr Talent und das grosse Einfühlungsvermögen für die Ponys und Pferde, die sie ritt, blieb nicht lange unentdeckt: Erst 12-jährig wurde sie ins Schweizer Kader der Pony-Springreiter berufen. In der Folge bestritt sie zahlreiche Grosse Preise und verschiede Meisterschaften im Pony-Sattel, darunter die drei Europameisterschaften 1997 in Le Touquet (FRA), 1998 in Hartpury (GBR) und 2000 in Hagen (GER) und konnte so schon in jungen Jahren viel Erfahrung auf internationaler Ebene gewinnen.
Nach ihrem 16. Altersjahr stieg Corina Sorg auf Grosspferde um, und schaffte gleich die Aufnahme in die National-Kader der Junioren (bis 18 Jahre) und der Jungen Reiter (bis 21 Jahre). Neben ihrem grossen Engagement für die Reiterei, besuchte die junge Amazone das Sportgymnasium Rämibühl in Zürich, das sie 2005 mit der Matura abschloss. Danach legte Sorg ein Zwischenjahr ein. "Ich wollte mich eine Weile lang ausschliesslich auf die Pferde und den Springsport konzentrieren." Die damals 21-jährige ging für drei Monate nach Deutschland zu Jessica Kürten, einer der weltbesten Springreiterinnen, ins Training. "Ich habe sehr viel gelernt bei Jessica. Vor allem hat sie mir gezeigt, wie hart und steinig der Weg an die Spitze im Springsport ist.".
Im September 2006 entschied sich Corina Sorg, das Jura-Studium an der Universität Zürich in Angriff zu nehmen, welches sie im Herbst 2012 erfolgreich abschloss. Nebenbei ritt sie weiterhin täglich ihre Vierbeiner und bestritt grosse Turniere. "Mir ist der Ausgleich zum Sport enorm wichtig. Die Doppelbelastung bin ich mir seit meiner Jugend gewohnt und ich fühle mich sehr wohl dabei. Ich bin so gezwungen, abzuschalten und mich auf die anderen Verpflichtungen zu konzentrieren. Danach kann ich mit einem klaren Kopf wieder loslegen. Sei es bei der Arbeit im Büro oder auf dem Pferd."
Während des Studiums trainierte Sorg weiterhin mit Jessica Kürten und fuhr so ab und zu für ein paar Wochen zu ihr auf die Anlage. Nebst dem Training für die grossen Turniere, lerne Corina Sorg auch, junge Pferde an den Sport heranzuführen. "Da entdeckte ich meine Freude an der Ausbildung junger Pferde. Es ist unheimlich spannend, wie unterschiedlich sich jedes Pferd entwickelt und wie man es am besten schafft, das Potential jedes einzelnen Pferdes auszuschöpfen. Zudem ist es wunderschön, die Fortschritte erkennen zu können und so langsam den Stein zum Diamanten zu formen. Das ist, was ich an dieser Arbeit liebe! Es ist für mich nicht bloss Arbeit, es ist LEIDENSCHAFT!"